Hafen-Projekt Steg-Erneuerung

Hafen-Projekt Steg-Erneuerung

Momentan ist dieser Bereich eher wenig besucht, aber wer sich hinter die rot-weiß-gestreifte Kette in Richtung Ratzeburger See bewegt, wird ein neues Aussehen des Hauptsteges feststellen:

Anstatt der alten Holzbohlen sieht man dort nun auf den ersten 30 Metern einen Gitterbelag. Nanu, aus Plastik ist der. Vorsichtig betritt man den neuen Untergrund. Sehr rutschfest ist dieser und trotzdem nicht so rau, dass man sich nicht trauen würde die Schuhe auszuziehen und barfuß zur Badeleiter zu laufen. Apropos laufen – es gibt gar keine Stufe mehr am Anfang des Steges. Stattdessen befindet sich dort nun eine Rampe. Jetzt kommt der ein oder andere sicher auf die Idee, seinen Segelproviant barrierefrei mit dem Bollerwagen zum Boot zu bringen.

Oha, Entenkot liegt auf der neuen Pracht. Ich schnipse mit dem Fuß mal dagegen und stelle fest, der lässt sich einfach und rückstandsfrei entfernen und landet im Wasser. Nun ist alles wieder in Ordnung J Toll dieser Belag, vor allem, weil er aus recyceltem Plastik ist und bestimmt sehr wartungsarm sein wird.

Bei genauerem Hinsehen fällt einem auf, dass nicht nur der Belag neu ist. Auch die Pfähle sind erneuert worden. Sie wurden von Zimmerei Taube eingesetzt und sind aus Stahl, was eine lange Haltbarkeit verspricht.

Wie lang so ein Pfahl wohl ist? Fünf Meter antwortet unser Hafenwart prompt. Da kann man sich vorstellen, dass sie sehr tief in den Grund des Ratzeburger Sees gehauen werden mussten. An den Pfählen sind wiederum verstellbare Stahl-Zangen befestigt worden, auf welchen dann die Unterzüge aus Eichenholz liegen. Diese gehen längs von Pfahl zu Pfahl und darauf ruht dann der neue Gitterbelag. Warum müssen diese Zangen höhenverstellbar sein, frage ich mich? Auch hierzu gibt es die Antwort vom Fachmann: Man will doch eine ebene Oberfläche haben, aber die Pfähle sind nicht immer im rechten Winkel eingehauen und außerdem könnte ein Pfahl mal absacken. Anschweißen wäre die schlechtere Alternative gewesen.

Wie hat man die alten Pfähle eigentlich rausgekommen? Es hat sich ja wohl keiner ins Wasser gestellt und die ausgegraben? Bei dieser Frage fangen bei einigen beteiligten Mitgliedern die Augen an zu leuchten: Ein Teleskoplader ist gekommen, dieser hat von Land aus die 18 Meter entfernten alten Pfähle rausgezogen. Damit es leichter geht wurden diese gleichzeitig von unten mit einer Pumpe angespült.

Und wie lange braucht man wohl für so ein Projekt? „Ende Januar haben wir begonnen und Mitte März waren wir fertig. Wir wollten den Steg unbedingt bis Anfang April erneuern. Im Rahmen des Arbeitsdienstes gab es tatkräftige Unterstützung und meist war auch noch schönes Wetter.“ sagt unser Hafenwart.

Welche Projekte stehen als nächstes an? „Wir hoffen, dass wir die Stegerneuerung auch aus finanzieller Sicht weiter fortsetzen können und möchten dann nach und nach den Rest erneuern, sowie gerne die Heckpfähle und den Steg-Belag auswechseln.“

Wir danken in jedem Fall allen Mitwirkenden und freuen uns ebenfalls sehr über die neuen rot-weißen Ketten am Wanderweg!

Lübeck, 05.04.2020

Verfasst von: Jessica Nauck

Fotos: Klaus Abraham, Jessica Nauck

5. April 2020  Allgemein