LSV-Segelbundesliga-Team – das waren die ersten Spieltage

LSV-Segelbundesliga-Team – das waren die ersten Spieltage

Wie in vielen anderen Bereichen hat das Coronavirus auch in der Segelbundesliga für einige Verwirrung gesorgt.

An eine vernünftige Saisonvorbereitung war nicht zu denken. Für die wenigen möglichen Trainingstermine mussten wir erst eine Genehmigung von der Hansestadt Lübeck erhalten und mit unser Luca-App noch ein wenig technisch „aufpeppen“. Das Team hat sich aufgrund von Corona und weiteren Krankheitsfällen sowie anderen Terminproblemen sehr schnell auf 4-5 verbleibende Segler für den Saisonauftakt reduziert.

Der Saisonstart am Chiemsee fiel nach langwierigen Abstimmungen, letztendlich auch auf Drängen vieler Segler vollständig aus. Mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept konnte die Liga-Saison dann aber Ende Juni in Überlingen am Bodensee starten.

Wir (Justus -Steuermann / Kim / Niklas / Christian) reisten frisch „negativ“ getestet bereits am Mittwoch Richtung Bodensee ab, denn wir hatten ein Liga-Boot am Haken was bis Donnerstagmittag aufgebaut und gekrant im Hafenbecken liegen musste.

Der Bodensee empfing uns mit den erwarteten Wetterbedingungen. Viel Sonne – hohe Temperaturen über 30 Grad – und kein Wind. Damit fiel auch eine weitere Trainingsrunde am Donnerstag aus. Dieses Wetter blieb uns dann auch bis Sonntag zur Abreise erhalten.

Das kleine Städtchen Überlingen (das Nizza vom Bodensee) platzte aus allen Nähten.

Die aktuell stattfindende Landesgartenschau führt zu Besuchermassen von ca. 10.000-12.000 Gartenfreunden pro Tag und somit fast zu einer Verdoppelung der Einwohnerzahl.

An den 3 Wettfahrt-Tagen herrschten die bereits geschilderten Bedingungen.

Wir haben am Ende genau 6 Rennen (Mindestanzahl damit der Spieltag überhaupt gewertet wird) geschafft. Mit den Einzelplatzierungen 4/6/5/3/4/3 belegten wir den 14. Platz. Ärgerlich war der 6 Platz in der Wertung – in diesem Rennen ist das Großfall gerissen und wir konnten damit nur den letzten Platz in die Wertung einbringen – ein Antrag auf Wiedergutmachung wurde von der Jury abgelehnt („Bad Luck“ – Pech gehabt). Mit nur 2 Punkten weniger wären wir mindestens 11 geworden.

Neu waren auf dem Wasser die Roboter-Tonnen (selbständig fahrenden GPS-getrackte Bahnmarken) die wunderbar funktionierten und den Tonnenlegern bei über 100 Meter Wassertiefe im Bodensee viel Arbeit erspart haben. Man bekommt nur einen kleine Schreck wenn sich die Tonne plötzlich in Bewegung setzt um Ihre programmierte Position zu halten.

Die Zeit auf dem Wasser mit dem Warten auf Wind wurde ausgiebig zum Baden genutzt (wir haben noch nie so viele „Wasserstunden“ bei einem Event gehabt). Das Fußballspiel der Euro Deutschland-Portugal konnten wir nicht sehen, aber jedes deutsche Tor war auch auf dem Wasser vor Überlingen klar zu hören…

Mit weiteren negativen Testergebnissen aber mit positiven Erinnerungen an den erlebten Spieltag machten wir uns dann auf die Rückreise.

Wie sich heraus stellte ist unsere Team-Stärke der aktiven Segler z.Zt. nicht ausreichend, so dass schnell klar war, dass die Bodensee- Crew auch auf der Alster segeln sollte. Also Termine verschieben / Klausuren abstimmen / Urlaubstage beantragen und am Wochenende zwischen den Events auch noch eine kleine Trainingseinheit durchführen. Dann waren Teile des Teams noch schnell auf der IDM der J 70 in Warnemünde im Einsatz und am letzten Freitag standen wir 4 voll motiviert beim HSC an der Alster!

Der Wind war gut – die Motivation war hoch und zack hatten wir vor dem ersten Start schon einen Penalty kassiert, konnten das Rennen aber trotz Strafkringel auf dem 2. Platz beenden. Dann folgte ein auf und ab (Plätze 5/5/2/3). Der erste Tag wurde auf dem 8. Platz und mit einem Gewitter und Platzregen beendet. Am 2. Tag zeigte sich der Wind anfänglich noch besser. Das 1 Rennen haben wir nach der Startkreuz souverän angeführt und wurden dann mit den entsprechenden „Alster-typischen“ Bedingungen und einem 6. Platz bestraft. Also aufstehen und Mund abputzen.  Mit der gleichen Taktik folgten die Plätze 1 und 2 in den nächsten Rennen. Dann gab es ein paar kleine „Stockfehler“ mit entsprechenden Strafen und einem Penalty der Jury

für unerlaubtes Pumpen (Justus -die Maschine). Das Gesamtergebnis sah nicht mehr so gut aus… Sonntag – leichter Wind. Von den 5 geplanten Rennen konnten noch 4 gesegelt werden. Mit einer entsprechenden Ruhe und gutem Teamspirit (Habicht hat 2 „H“ ) sowie guten taktischen Entscheidungen hatten wir die Alster im Griff und segelten die Plätze 2/3/2/1 und waren damit das besten Team am Sonntag.

Wir beendeten den Spieltag auf einem guten 7. Platz!

Dank des Laufsieges konnten wir (bei Punktgleichheit) die Stadtmeisterschaft von Lübeck diesmal für uns entscheiden und das Team vom LYC auf den 8. Platz verweisen. In der Gesamtplatzierung liegen wir nach 2. Spieltagen auf einem 11. Platz im gesicherten Mittelfeld. Am nächsten Wochenende steht direkt der 3. Spieltag in Kiel vor der Tür. Das Team wird (fast) in der gleichen Besetzung erneut an den Start gehen.

Wir werden berichten…

Dann folgt eine längere Pause bis Mitte September. Diese Pause wollen und müssen wir nutzen, um mehr zu trainieren und um ein Team für die verbleibenden 2 Spieltage zu formieren.

Geschrieben von Christian Maaß


Das LSV-Segelbundesliga-Team belegt beim 3. Spieltag in Kiel den 10. Platz und befindet sich in der Gesamtwertung somit auf Platz 12. 

Weiter geht es am 17. – 19. September in Warnemünde.

 

20. Juli 2021  Segelbundesliga